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Museum fuer kommunikation 111020 doracsala (2)

Wahlprüfsteine 2021

Antworten FDP

 

1) Welchen Stellenwert hat für Ihre Partei kulturelle Bildung im Sinne der Vermittlungsarbeit der Kunst- und Kulturorte für Kinder? Wie schätzt Ihre Partei vor diesem Hintergrund die Bedeutung des KinderKulturMonats ein?

Mit Blick auf die ganzheitliche Bildung von Kindern regt die Vermittlungsarbeit der Kunst- und Kulturorte Berlins das kreative Potential von Kindern an und hilft deren Talente zu wecken, zu entdecken und zu entwickeln, die sich mittelbar und unmittelbar auszahlen. Die Angebote, Projektpartner und Veranstaltungsorte des KinderKulturMonats erschließen den Kinder ein für sie bis dahin vielfach unbekannte Welt der ästhetischen und musischen Möglichkeiten, die ihre Fantasie anzuregen und ihre Kreativität zu inspirieren hilft. Ihr Programm weckt Neugierde und fördert Interesse. Es unterstützt dabei, die Berliner Kulturlandschaft auch für Kindern und deren Eltern zu erschließen, die das Kulturleben zuvor in vielem als „nicht für sie gedacht“ wahrgenommen oder empfunden haben.

2) Wie kann sichergestellt werden, dass der Bereich der kulturellen Bildung in Berlin gestärkt wird? Beabsichtigen Sie eine entsprechende Verankerung im Jugendförder- und Beteiligungsgesetz?

Für die kulturelle Bildung von klein auf sind die Angebote der Kinder- und Jugendtheater, aber auch des Kunst- und Musikunterrichts, von besonderer Bedeutung. Wir wollen ihre Qualität durch positive Begleitung unterstützen, Berlin als Ausbildungsstandort für künstlerische Lehrkräfte stärken und die

Kulturvermittlung auf Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft ausdehnen. Die Ernsthaftigkeit dieser Anliegen beweist sich weniger in weiteren Absichtserklärungen ergänzter Gesetze als in klaren Festlegungen bei der Haushaltsaufstellung. Vielfach fehlt es nicht an gesetzlichen Vorgaben, sondern am Willen oder Vermögen sie umzusetzen. Trotz dieser Erfahrung schließen wir die ergebnisoffene Diskussion über möglicherweise sinnvolle Gesetzesergänzungen nicht aus.

3) Jedes Kind soll in Berlin die Möglichkeit haben, an kulturellen Angeboten teilzunehmen. Wie soll dies möglich werden? Gibt es seitens Ihrer Partei konkrete Pläne, kulturelle Bildung im Vorschulalter oder Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe für geflüchtete Kinder und Familien zu unterstützen und auszubauen?

Berlins engagiert sich hier bereits in umfänglichem Maß. Mit viel privatem und zivilgesellschaftlichem Engagement gelingt vielerorts, was staatliche Aktivitäten niemals allein leisten könnten. Der KinderKulturMonat, aber auch die Netzwerkstelle für Geflüchtete sind hierfür beispielgebend. Wir sind offen für die Diskussion neuer und besserer Wege in der kulturellen Bildung von Kindern, insbesondere auch nichtdeutscher Herkunft.

Berlin wird künftig eintrittsfreie Museumstage haben. Wir sehen dem mit großen Erwartungen an die Entwicklung der Publikumszahlen entgegen und hoffen, dass nicht nur sonst zahlungskräftige Sparfüchse, sondern vor allem auch materiell weniger gut Betuchte die Chancen sehen und ergreifen. Vielleicht lässt sich auch das System von Ermäßigungen (berlinpass) noch transparenter vermitteln und sogar um Kinder- und Jugendabonnements ergänzen.

4) Die Schnittstellenfunktion des Festivals zwischen den Bereichen Bildung, Jugend, Soziales und Kultur ist für die erfolgreiche breite Einbindung der Zielgruppe essentiell. Planen Sie Neuerungen innerhalb der städtischen Verwaltung, um ressortübergreifende Projekte wie unser Festival langfristig zu ermöglichen oder zu erleichtern?

Wir wollen einen Staat, der es seinen Bürgerinnen und Bürgern einfach macht, mit nachvollziehbaren Regeln, die bürokratische Lasten auf ein Minimum reduzieren und vom Gesetzgeber immer wieder darauf überprüft werden, ob sie wirklich noch angemessen, erforderlich und verhältnismäßig sind. Für Hinweise dazu, wie die FDP im Parlament Kommunikationsverluste in der Regierung minimieren und Genehmigungs- und Verwaltungsabläufe maximieren kann, haben wir immer ein offenes Ohr. Sie werden umso wertvoller, je mehr die FDP künftig unmittelbaren Einfluss auf das Regierungshandeln gewinnt.

5) Sollte aufgrund der zu angespannten Haushaltslage in Berlin in dem Bereich der kulturellen Bildung gespart werden? Müssen die aktuell landesfinanzierten Projekte wie der KinderKulturMonat in diesem Zusammenhang um ihr Überleben fürchten?

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 10. Mai 2021 erklärt: „Der Kassensturz wird kommen – aber an Bildung dürfen wir nicht sparen!“ Dem stimmen Freie Demokraten aus Überzeugung zu. Damit steht verantwortungsbewusste Bildungs- und Kulturpolitik vor der Herausforderung, Substanz zu sichern und Prioritäten zu setzen, ohne kommende Generationen zu überfordern. Das ist alle Anstrengungen wert, denen wir uns in den Beratungen unterziehen werden. Wir werden unsere Verhandlungspartner an die Mahnung des Bundespräsidenten erinnern und in der Haushaltsaufstellung dafür argumentieren, die Wertschätzung für die kulturelle Bildung der Kinder Berlins tatkräftig zum Ausdruck zu bringen. Kinder haben in der Pandemie verloren. Die Gesellschaft ist in der Pflicht, ihnen Lebensqualität zurückzugeben, wie sie gerade in der kulturellen Bildung ins Werk gesetzt wird.