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Wahlprüfsteine 2021

Antworten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

 

1) Welchen Stellenwert hat für Ihre Partei kulturelle Bildung im Sinne der Vermittlungsarbeit der Kunst- und Kulturorte für Kinder? Wie schätzt Ihre Partei vor diesem Hintergrund die Bedeutung des KinderKulturMonats ein?

Für uns als Bündnis 90/Die Grünen hat die kulturelle Bildung schon immer einen hohen Stellenwert. Dies geht für uns noch weit über die Förderung der Wertschätzung und des Verständnisses von Kunst und Kultur hinaus. Kulturelle Bildung bedeutet für uns nicht zuletzt, die Kinder und Jugendlichen durch Zugang zu unterschiedlichsten künstlerischen Produkten und Techniken unmittelbar in ihrer Lern- und Persönlichkeitsentwicklung zu stärken; ihnen Wege zu öffnen, sich selbst auszudrücken und mit der Umwelt in Beziehung zu setzen. Kulturelle Bildung ist für uns also immer essentieller Teil von Bildung in Kita und Schule. Solches Lernen braucht dabei immer auch den Dritten Ort: als einen Teil der kulturellen Grundversorgung, wie es Stadtteilbibliotheken oder Musikschulen sind, oder um Künstler*innen und ihr Schaffen konkret erfahren zu können. Der KinderKulturMonat stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag dar, der andere Angebote der kulturellen Teilhabe für diese Zielgruppe durch sein spezifisches Format ergänzt und miteinander verbindet.

2) Wie kann sichergestellt werden, dass der Bereich der kulturellen Bildung in Berlin gestärkt wird? Beabsichtigen Sie eine entsprechende Verankerung im Jugendförder- und Beteiligungsgesetz?

Im neu gefassten Jugendfördergesetz haben wir den Bereich der kulturellen Bildung bereits explizit verankert und damit gestärkt. Darüber hinaus setzen wir uns für eine Verankerung des Themas im Schulgesetz und eine qualitative Weiterentwicklung der Fortschrittsberichte zum Rahmenkonzept Kulturelle Bildung ein.

3) Jedes Kind soll in Berlin die Möglichkeit haben, an kulturellen Angeboten teilzunehmen. Wie soll dies möglich werden? Gibt es seitens Ihrer Partei konkrete Pläne, kulturelle Bildung im Vorschulalter oder Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe für geflüchtete Kinder und Familien zu unterstützen und auszubauen?

Jedes Kind soll möglichst oft die Möglichkeit haben, an kulturellen Angeboten teilzunehmen. Deshalb haben wir Bündnisgrüne den KinderKulturMonat – wie auch andere Formate der kulturellen Bildung – immer unterstützt und uns für seine Absicherung im Landeshaushalt eingesetzt. Wenn es nach uns geht, sollen alle Kinder und Jugendliche möglichst oft ganz konkret Kultur und Kunst erleben – ob in Museen und Ausstellungen oder im Theater, Kino und Konzert. In der Tat gilt es, noch mehr Formate auch für Kinder im Kita-Alter zu entwickeln. Die Bedeutung, die Instrumente kultureller Bildung für die Teilhabe Geflüchteter haben, kann aus unserer Sicht gar nicht überschätzt werden. Dementsprechend froh sind wir, dass es gelungen ist, diese Dimension in praktisch allen Fördersäulen kultureller Bildung zu verankern und wichtige Initiativen wie die Berlin Mondiale zu verstetigen. Sehr wichtig ist uns auch die Nachbarschaftsmittel aus dem Masterplan Integration und Partizipation zu erhalten, denn gerade in benachteiligten Kiezen spielt die Kultur eine wichtige Rolle als Mittel zur Teilhabe.

4) Die Schnittstellenfunktion des Festivals zwischen den Bereichen Bildung, Jugend, Soziales und Kultur ist für die erfolgreiche breite Einbindung der Zielgruppe essentiell. Planen Sie Neuerungen innerhalb der städtischen Verwaltung, um ressortübergreifende Projekte wie unser Festival langfristig zu ermöglichen oder zu erleichtern?

Themen und Projekte, die an Schnittstellen zwischen verschiedenen Ressorts angesiedelt sind, brauchen immer besonders aktive Unterstützung, um nicht hinten runter zu fallen. Die Lösung liegt nicht immer in einer Umstrukturierung der Zuständigkeiten, sondern in einer besseren Kooperation der verschiedenen Stellen und fachlich Verantwortlichen. Die beste Sicherheit ist es, konzeptionell zu überzeugen und für die Sache unabdingbar zu sein, wie es dem KinderKulturMonat seit Jahren gelingt. Für konkrete Vorschläge im Hinblick auf förderlichere Verwaltungsstrukturen sind wir dennoch offen.

5) Sollte aufgrund der zu angespannten Haushaltslage in Berlin in dem Bereich der kulturellen Bildung gespart werden? Müssen die aktuell landesfinanzierten Projekte wie der KinderKulturMonat in diesem Zusammenhang um ihr Überleben fürchten?

Für uns als Bündnis 90/Die Grünen geht es seit jeher darum, Wege zu finden, die kulturelle Bildung abzusichern und das auch in schwierigen Haushaltslagen. Die aktuelle Koalition hat sich angesichts der Coronakrise auf ein Haushaltsszenario verständigt, dass eine Absicherung und Fortschreibung der bisherigen Ausgabenlinie des Landes vorsieht. Das gilt für uns Grüne auch explizit für den Kultur- und Bildungsbereich. Der Haushaltsplanentwurf des Senats für 2023/24 wird diesem Anspruch gerecht. Wir Grüne wollen die bisherige Investitionspolitik fortführen – mit uns wird es deshalb auch keine Rückkehr zum alten „Sparen-bis-es-quietscht“ geben.